Kognitive Verhaltenstherapie

Die kognitive Verhaltenstherapie (KVT) geht davon aus, dass die Art und Weise, wie wir denken und Dinge bewerten, entscheidend dafür ist, wie wir uns fühlen und verhalten.

Im Zentrum der KVT stehen Kognitionen. Kognitionen umfassen Gedanken, Einstellungen, Bewertungen und Überzeugungen.

Unsere individuellen Erfahrungen im Verlauf des Lebens haben einen grossen Einfluss darauf, wie wir Dinge bewerten (ob wir das Glas “halbvoll“ oder “halbleer sehen“) und welche Erwartungen wir haben.

Fallbeispiel: Susanne ist vor Präsentationen immer nervös. Schon in der Schule hatte sie vor Vorträgen Angst und Magenschmerzen. Damals hatte sie einen sehr strengen Lehrer, der sie heftig kritisierte, wenn sie einen Fehler machte. Was passiert bei Susanne heute bei einer Präsentation?

Gedanken: „Ich werde eine miserable Präsentation geben. Mein Chef wird denken, ich mache einen schlechten Job. Meine Vorbereitung war nicht gut genug.“

Gefühle: Angst, Nervosität, Hilflosigkeit

Verhalten: Susanne bereitet sich übermässig stark auf Präsentationen vor. Meist arbeitet sie die Nacht davor bis spät in den Abend. Während der Präsentation vermeidet sie Blickkontakt und verlässt danach schnell den Saal (um negativem Feedback zu entgehen).

Ziele der KVT sind das Bewusstwerden von “nicht-hilfreichen“, negativen Gedanken, Überzeugungen und Verhaltensweisen sowie das Überprüfen der Kognitionen und die Veränderung von “nicht-hilfreichen“ Gedanken und Einstellungen. Die Klienten sollen lernen, selbst neue, hilfreiche Gedanken zu entwickeln und Strategien zur Verfügung zu haben, die sie bei Bedarf einsetzen können (Hilfe zur Selbsthilfe = Selbstmanagement).

Ihre individuellen Therapieziele legen Sie gemeinsam mit dem Therapeuten fest. Die Vorgehensweisen werden jeweils vom Therapeuten erklärt und transparent gemacht.

Die KVT gehört zu den wissenschaftlich bestuntersuchtesten Therapieformen mit sehr hohem empirischen Wirksamkeitsnachweis bei einer Vielzahl psychischer Störungen wie z.B. Angststörungen, Depressionen, posttraumatischen Belastungsstörungen, Zwangsstörungen, Essstörungen oder Schmerzerkrankungen.


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