Schematherapie

Die Schematherapie fokussiert darauf, Menschen zu helfen die eigenen „Muster“ (Schemas) zu erkennen und zu verändern.

In dieser Therapieform geht man davon aus, dass Menschen von Kindheit an fünf Grundbedürfnisse besitzen. Diese sind: Bindung, Kontrolle von aussen, Selbstkontrolle (nach innen), Selbstwerterhöhung/ Selbstwertschutz und Lust-/ Unlustvermeidung. Werden diese Grundbedürfnisse in der Kindheit nicht befriedigt, kommt es zu Anspannungszuständen. Wiederholt sich dies über längere Zeit, so werden diese Erfahrungen im Gedächtnis „eingebrannt“ und Schemas entstehen.

Um die Anspannungssituationen auszuhalten, entwickeln Kinder Bewältigungsstrategien, die automatisch eingesetzt werden. Diese Bewältigungsstrategien werden auch noch im Erwachsenenalter eingesetzt (meist unbewusst), obwohl sie dann oft nicht mehr hilfreich sind oder sogar hinderlich sein können.

Fallbeispiel: Peter hörte in seiner Kindheit von seinem Vater immer wieder, wie ungeschickt er sei. Gelobt wurde er nie. Mit der Zeit entwickelte Peter negative Überzeugungen über sich selber („Ich bin ungeschickt und zu nichts zu gebrauchen“ -> „Ich bin ein Versager“). Sein Grundbedürfnis nach Selbstwert wurde nicht genährt.

Bewältigungsversuch: Wenn sein Vater ihn kritisierte, dann blieb Peter stumm und zog sich in sein Zimmer zurück. Heute, als Erwachsener, geht er Herausforderungen (beruflichen und privaten) aus dem Weg und schöpft sein Potential nicht aus.

Wenn wir durch unsere Schemas (und den daraus resultierenden Bewältigungsstrategien) in unserem Alltag eingeschränkt werden und sich gewisse Probleme immer wiederholen, dann kann eine Schematherapie hilfreich sein, um dies zu verändern.

Ziel der Schematherapie ist es, dass die Patienten als „gesunde Erwachsene“ ihre emotionalen Bedürfnisse kennen, wahrnehmen und dafür sorgen, diese zu nähren.

Ausserdem sollen die Patienten hilfreiche Bewältigungsstrategien zur Verfügung haben, um in schwierigen Situationen nicht in die alten „Denk- und Verhaltensmuster“ zurückzufallen. Der Therapeut soll den Patienten einen Rahmen bieten, um neue „korrigierende emotionale Erfahrungen“ machen zu können.

 


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